Mal wieder was von mir hören lassen...

Veröffentlicht auf von Tikitaki

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich sowohl Blog als auch Passwort gefunden habe, aber nun kann ich endlich mal wieder etwas schreiben.

Heute war ein Tag, wie er nicht sein sollte. Eigentlich habe ich ja schon etwas für mein Referat geschafft, aber es kommt mir gar nicht so vor. Dann wollte ich generell noch etwas sinnvolles machen, aber mir fiel nichts ein. (So kam ich dann auf meinen Blog, ^^)

Mein derzeitiges Referats-/Hausarbeitsthema heißt "Germanenmission". Ja, ich habe es geschafft, auch im eher theoretischen Teil der Religionswissenschaft ein Thema in Bezug auf Germanen ans Land zu ziehen. (Was ich ja sogar in der Germanistik-Magisterprüfung gelungen ist...)
Ein sehr spannendes Thema, für mich, da ich diesen Bereich der Germanen noch nicht besonders genau erforscht hatte - jetzt komme ich endlich dazu. Interessant ist die Zeitspanne, in der die Bekehrung der Germanen stattgefunden hat, denn sie ist ziemlich lang, umfasst genauer gesagt den Zeitraum 3.-12. Jahrhundert. In einem Europa, das allein durch die Völkerwanderung und das Zerfallen des Römischen Reiches ständig im Wandel war. Interessant ist vor allem der Kontakt zwischen den beiden Religionen: Wie sind sie miteinander umgegangen, was haben die Menschen gedacht, als sie sich plötzlich mit einer anderen Religion konfrontiert sahen?
Neben der "Schwertmission" Karls des Großen (der aus u.a. aus politischen Gründen die Friesen und Sachsen einfach zwang, sich taufen zu lassen) gab es hauptsächlich eine friedliche Mission.

Denn die Germanen waren Angehörige einer polytheistischen Religion, die an und für sich kein Problem damit sahen, dass sich eine andere Religion neben der ihren ausbreitete. Doch das Christentum ist monotheistisch und von dieser Seite her war es nicht denkbar, dass die Heiden neben dem Christengott noch andere Götter anbeteten. Spätestens, als Religion und Politik zusammengefallen waren (mit der ersten Bekehrung eines Herrscher bzw. der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion, alles im 4. Jh.), war es üblich geworden, dass man die politische Gewalt eines Herrschers (bzw. dessen Expansionsdrang) nutzte, um auch in bisher heidnischen Gegenden zu missionieren. Und wenn das, wie im Falle der Sachsen und Friesen damit verbunden war, dass ein bisher unabhängiges Gebiet einem größeren Reich einverleibt werden sollte, dann konnte man mit einer Ablehnung des Christentums rechnen. 'Taufen' hieß in dem Fall einfach nur 'Widerstand brechen', denn das Heidnische wurde wohl als kulturelle Identität gesehen und damit war die Religion ein Politikum.

Da, wo die Mission friedlich verlief, konnte das Christentum vor allem mit seiner ausgereiften Theologie punkten. Fragen zur Endzeit, dem Leben danach etc. konnten in der germanischen Religion nur unzureichend beantwortet werden. Auch wenn ich mich daran erinnere, dass es schon bestimmte Aufnahmebedingungen für die bestimmten Nachwelten der Germanen gab, scheint sich das entweder erst später (durch z.B. die Niederschreibungen wie die Snorra Edda) oder doch unzureichender entwickelt zu haben, als dass es den Germanen in ihrem täglichen Leben geholfen hätte.
Ich weiß z.B., dass in die Walhalla nur solche kommen, die als Krieger gestorben sind. Kranke und Alte kommen wieder in eine andere Nachwelt.
Was die Endzeit angeht, so ist mir das schon klarer. Man nahm in dieser Zeit an, dass die Welt 1000 nach Christus enden würde - man hatte also genügend Druck für eine Bekehrung. ;) Das Göttergericht ('Ragnarök') dagegen war in einer unbestimmten Zukunft (ich selber lese das sogar manchmal als eine Vergangenheit). Klar, dass die Vorteile hier auf seiten des Christentums liegen. :)
Komischerweise schienen es auch solche Dinge zu sein wie die Dauer einer Opferzeit, die dazu beigetragen haben, das Christentum attraktiver zu machen... Versteh einer die Germanen! :D

Veröffentlicht in Das Leben und ich

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A
<br /> jepp, scheint lange nix los gewesen zu sein... :) aber schön mal wieder was von dir zu hören, man kriegt ja sonst so wenig mit, hehe. viel spaß beim bloggen weiterhin!<br /> <br /> <br />
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G
<br /> Unglaublich, dass man auf die neusten Neuigkeiten aus deinem Leben mehr als ein ganzes Jahr warten musste!! Was hast du dir dabei gedacht. Aber immerhin bist du fleißig :)Hört sich ja interessant<br /> an, dein Arbeitsthema...<br /> Hoffentlich hast du ab jetzt öfters mal solche unerquicklichen Tage, in denen du deinen Blog pflegen kannst.<br /> <br /> <br />
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